1958, - ich war 4, war neben der Wohnungstür und den Fenstern das Radio das einzige Tor zur Welt aus unserer Wohnung. Das Radio war niedrig genug aufgestellt, dass ich davorsitzen und den Sendersucher drehen konnte. Der gutmütig vorgebeugten Stoffstirn des Radios entpurzelte allerlei Musik. Den Kommentaren meiner Mutter aus der Küche nebenan konnte ich entnehmen, dass es 4 Arten von Musik gab: Tanzmusik (zum abwinken), ernste Musik (gut!), Unterhaltungsmusik (egal) und Marschmusik (klasse). Letztere kannte ich vom Platzkonzert, sonntags vormittags am Maschsee. Zum Einschlafen habe ich kilometerlange Märsche in meinem Kopf weiter komponiert. Mein Trauminstrument war die „Flöte mit Stock“, ein bis heute nicht erfundenes Instrument. So hat also alles angefangen.
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